Elisabeth Floh
Elisabeth Floh, Inhaberin und Gastgeberin, Gastwirtschaft Floh, Langenlebarn
„Unsere Stammtischgäste sind ein unverzichtbarer Beitrag zur Stimmung in unserem Wirtshaus.“
Elisabeth verliebte sich kurz nach ihrer Lehre zur Koch- und Kellnerin in Josef Floh und sein Wirtshaus. Dieses wird schon über 30 Jahre von Josef in der 3. Generation geführt und ist in der 3.000-Seelen-Gemeinde ein zentraler sozialer Treffpunkt für die Einheimischen. „Unsere Stammgäste kommen zum Teil täglich auf einen Kaffee oder Spritzer – aber davon könnten wir natürlich nicht leben.“ Deshalb locken Josef und Elisabeth mit ihrer Küche Gäste aus Wien, St. Pölten, Krems und Umgebung an.
Seit der Geburt ihrer beiden Kinder sind den beiden die Herkunft der Produkte noch wichtiger geworden. „Wir möchten selbst nicht mehr anders essen und deshalb unseren Gästen auch keine anderen Produkte anbieten.“ Ihre Speisekarte liest sich ganz besonders. Gerichte wie der „Herbstausflug“ sind darauf zu finden. „Wir spielen gerne mit den Namen und möchten unsere Gäste überraschen. Unter Herbstausflug servieren wir zum Beispiel Rote Rüben mit Birne, Dirndlsaft, geschmorter Hokkaido-Kürbis und karamellisierten Nüssen.“ Auch der Anteil an vegetarischen Gerichten wächst stetig, ebenso die Akzeptanz darüber bei den Einheimischen.
„Wir stehen ständig im Austausch mit unseren Lieferanten und haben die großartigsten Gemüsebauern in der Umgebung. Erst kürzlich präsentierte man uns eine neue Salatsorte, ihr Geschmack war so außergewöhnlich, als käme sie von einem anderen Stern.“ Über solche Entdeckungen freut sich Elisabeth ganz besonders.
Von Mai bis September betreibt sie zusätzlich das Donaugartl. Besonders Radfahrer:innen schätzen ihre frischen Salate, klassischen Backhendln und die zum Essen dazu servierte Gartenschere, mit der man die Kräuter für die Gerichte selbst abschneiden darf.
Das restliche Jahr trägt Elisabeth ihre persönliche Handschrift ins Wirtshaus: Sie führt die Greisslerei „Flohmarkt“ und verkauft hausgemachte Marmeladen, Chutneys sowie Produkte von ihren Partner:innen. Dabei lebt sie ihre Rolle als Gastgeberin mit voller Leidenschaft.
Mittlerweile tritt auch die Tochter in ihre Fußstapfen. Elisabeth erinnert sich an einen besonderen Abend während Luisas Praktikums im Restaurant Geranium in Kopenhagen: „In einem Drei-Sterne-Restaurant würde man eher eine steife Atmosphäre erwarten – nicht aber diese warme Gastlichkeit und die Leichtigkeit des Servicepersonals. Das war beeindruckend.“
Ihre eigene Kindheit schmeckt für sie bis heute nach Grießbrei mit Zimt. Ihr persönliches Comfort Food sind Gnocchi mit Gemüse und Frischkäse von Eva Nuart – ein Gericht, das sie sich immer wieder gerne von Josef kochen lässt.
Zuletzt begeisterte sie das Käsen bei Eva Nuart, wo sie einige Tage am Hof mitarbeiten durfte und die Kunst des Käsens und Joghurtmachens lernte. Ebenso fasziniert sie die Fermentationen von Lukas Nagl und alkoholfreie Alternativen wie der „Combuchont“ von Familie Schraml.
In der Gastwirtschaft Floh schmeckt man die Region auf höchstem Niveau und erlebt heimische Produkte und Gerichte, die immer wieder neu interpretiert werden.
Mit dieser Frau würde ich gerne zusammenarbeiten?
Mit Birgit Reitbauer. Ich bewundere ihr Auftreten, ihre Gelassenheit und ihre Perfektion.
Mit dieser Frau würdest du dich gerne austauschen?
Ich würde gerne einmal mit Michelle Obama sprechen, weil sie sich für Frauenrechte, Bildung und Gesundheit einsetzt.
Themen:
Ein gesundes und biologisches Mittagessen für alle Schüler:innen sollte selbstverständlich sein.