Natascha und Magdalena Walch
Inhaberin, Gastgeberin und Marketingleitung Rote Wand Gourmet Hotel, Zug
„Wir leben hier im Paradies und werden jeden Tag von der Natur beschenkt.“
Porträtfotos © Rote Wand Gourmet Hotel I Ingo Pertramer
Hotelfotos © Rote Wand Gourmet Hotel I Robert Rieger


„Wir leben hier im Paradies und werden jeden Tag von der Natur beschenkt.“
Natascha Walch meint dabei den morgendlichen Tau im Gemüsegarten und das Aroma von Wald und Wiese, das sich später auf ihren Tellern wiederfindet. Für sie ist das kein Luxusgut, sondern Teil ihres Lebens. Gemeinsam mit ihrer Tochter Magdalena führt sie das Rote Wand Gourmet Hotel mit einem tiefen Verständnis für Herkunft, Qualität und Gemeinschaft.
Zug ist ein Dorf, das sich selbst in seiner Haltung treu geblieben ist. Gerade einmal hundert Menschen nennen es ihr Zuhause. Vielleicht liegt das an der Klarheit, mit der hier Entscheidungen getroffen werden. Bereits in den Sechzigerjahren erkannte man in Lech, wie wertvoll das Ortsbild ist, und legte strenge Bauvorschriften fest, die bis heute gelten. So konnte auch das Hotel wachsen, ohne sichtbar zu wachsen. Fünf Häuser sind es mittlerweile, unterirdisch verbunden, nach außen zurückhaltend, im Inneren voller Leben.
Die Geschichte beginnt mit den Großeltern, die einst ein Café und Pension eröffneten. Als Walser brachten sie das Fondue in den Ort. Der Großvater, als Skilehrer, kannte viele Gäste und fuhr diese mit der Pferdekutsche von Lech zu ihnen ins Restaurant und retour. Die Großmutter verwöhnte ihre Kundschaft mit Apfelstrudel, Topfenstrudel und Kaiserschmarrn, die bis heute Erinnerungen wecken. Seit 1989 prägt Joschi Walch das Haus mit seinen Ideen, die manchmal größer waren als die Umstände und mit einem offenen Herzen, das selten Nein sagt. Natascha spricht mit leuchtenden Augen von ihm, nennt ihn einen Vordenker mit Gespür für Menschen, der nie den leichten Weg wählt, aber immer den aufrichtigen.

In der Roten Wand schmeckt man die Umgebung. Die Wälder, die klaren Bäche, das Spiel der Jahreszeiten. Wer mit Natascha und ihrem Hund Alma durch die Natur geht, merkt schnell, dass sie mit offenen Sinnen unterwegs ist. Täglich kehrt sie mit kleinen Kostbarkeiten zurück, Kräutern, Blüten, Aromen, die in der Küche weiterverarbeitet werden, ohne sie zu verfremden.
Rund 85 Prozent der Zutaten stammen aus nächster Nähe. Wild aus der eigenen Jagd, Rinder, Lämmer und Enten von vertrauten Partnern. Der Fisch kommt aus dem klaren Wasser vor der Tür, das Gemüse wächst dort, wo früher Autos parkten. Der neue Garten braucht keine künstliche Bewässerung – der morgendliche Tau reicht aus, um ihn zu bewirtschaften.
Für Magdalena war der Weg zurück kein gerader. Ihr Studium führte sie nach Wien, die Neugier zog sie in die Welt hinaus. Doch die Liebe zum Ort ihrer Kindheit war zu groß. Eine Stelle im Tourismusverband war der Anfang, später übernahm sie das Marketing des Familienbetriebs und heute weiß sie, am richtigen Ort zu sein. Sie ist keine Rückkehrerin mehr, sondern Mitgestalterin der familiären Philosophie. Gemeinsam mit ihren Brüdern und Eltern bildet sie das Herz des Hauses. Entscheidungen werden im kleinen Kreis getroffen, jeder bringt das ein, was ihn ausmacht.



Ein besonders lebendiger Ausdruck dieser Haltung ist ihre neue Friends & Fools Linie. Magdalena beschreibt sie als einen Raum für Begegnung, für gemeinsames Erleben, für die leisen und lauten Momente, einen Austausch unter Kolleg:innen. Wenn Gäste anfangs noch zurückhaltend Abstand an der großen Tafel halten und am Ende des Abends kreuz und quer über die Tisch hinweg lachen, dann ist das nicht inszeniert, sondern passiert aus einem gemeinsamen Erlebnis heraus, das mehr ist als ein gutes Abendessen.
Auch Natascha spürt heute eine Leichtigkeit, die nicht immer da war. Die frühen 2000er waren geprägt von vielen parallelen Projekten – vom Bergrestaurant bis zum Catering bei der Ski-WM und der Formel 1. Joschi war ständig unterwegs, sie hielt zu Hause mit drei Kindern die Stellung. Heute wissen beide, was ihnen guttut, wo ihre Leidenschaft liegt. In der Atmosphäre, in der Architektur, in der Ruhe, die ein wirklich gutes Essen braucht. Und das merkt man in jedem Winkel des Hauses. Der Spaß an der Sache ist spürbar, und wer zu Gast ist, wird leicht davon angesteckt.


Der Umbau für Friends & Fools wurde über ein Crowdfunding ermöglicht. Statt auf Investoren zu warten, gaben sie ihren Gästen die Möglichkeit, durch Gutscheine Teil der Veränderung zu werden. Aus dem alten Skikeller wurde ein Ort für neue Ideen: Backstube, Foodlab, offene Küche, Lounge. Entstanden aus Eigeninitiative und dem klaren Grundsatz: Wenn wir es uns als Familie vorstellen können, dann machen wir es. Mit Erfolg.
Was Natascha und Magdalena verbindet, ist nicht nur ihre Familiengeschichte, sondern auch das Vertrauen in einen gemeinsamen Weg. Inspiriert von ihren Müttern und Großmüttern führen sie das Haus mit einer Haltung, die Altes achtet und offen bleibt für Neues, mit dem Wissen, dass wahre Gastfreundschaft dort entsteht, wo man sich selbst treu bleibt.





Diese Frauen hätten wir gerne in der Roten Wand zu Gast!
Eva Reisinger, Astrid Lamarche (austrian_cravings), Natalia Rudin (natsnourishments), Rosio Sanchez, Carolina Gelen, Stefanie Herkner, Birgit Reitbauer, Jamila Robinson, Karime Lopez, Stephanie Tscheppe, und ganz vieeele mehr.
Wir möchten noch anmerken, dass wir in unserem Hotel und mit „Friends and Fools“ das große Glück und die Ehre haben, mit schon ganz viele wundervollen Frauen aus der Branche (Gastro, Wein, Kunst, Literatur, Musik, …) zusammen am Tisch gesessen und zu Besuch hatten. Es wäre bereits eine sehr lange Liste, wenn wir alle aufzählen würden.
Kontakt
Natascha und Magdalena Walch
Rote Wand Gourment Hotel
Zug 5
A-6764 Lech
Tel +43 (0)5583/3435 644
gasthof@rotewand.com
www.rotewand.com